Oft gestellte Fragen

Inklusion wirft viele Fragen auf und nicht alle lassen sich glasklar beantworten. Aber einige. Sollten Sie weitere Fragen oder Anregungen haben, freuen wir uns, wenn Sie Kontakt aufnehmen.

 Was ist inklusiv wohnen?

Bei uns geht es beim Begriff inklusiv wohnen nicht darum, dass Menschen unterschiedlicher Hautfarben oder verschiedener sexueller Vorlieben zusammenleben; es geht vor allem um sogenannte Beeinträchtigung. Manche verstehen unter inklusiv wohnen, dass es eine WG mit Menschen mit Unterstützungsbedarf in einem Haus mit Menschen ohne Unterstützungsbedarf  gibt. Oder dass die Unterstützenden in einer anderen WG im selben Haus wohnen. Wir verstehen darunter, dass Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf gemeinsam in einem Haushalt leben. Sie haben soviel wie möglich miteinander zu tun und begegnen sich auf Augenhöhe .

Wie sagt man es richtig?

Auf dieser Seite ist meistens von Menschen mit Beeinträchtigung die Rede. Doch es gibt viele Wortkombinationen, die Ähnliches meinen: Menschen mit sogenannter geistiger Beeinträchtigung, Menschen mit Behinderung, Menschen mit Unterstützungsbedarf, Menschen mit Handicap, besondere Menschen, der Seelenpflege bedürftige Menschen, Menschen mit Lernschwierigkeiten usw. Wir schreiben meist Menschen mit Beeinträchtigung und wissen, dass es andere Möglichkeiten gibt. Wir sind uns bewusst, dass Sprache sich verändert. Auch unsere Begriffe bleiben mit der zukünftig hoffentlich zunehmenden Teilhabe und der sich verändernden Gesellschaft „in Bewegung“. Wir wollen sprachlich sensibel sein, aber nicht anstrengend und dogmatisch. Am besten wäre, man bräuchte überhaupt garkeine Bezeichnungen.

Wo können inklusive Wohngemeinschaften entstehen?

Überall, wo es Anbindung gibt: An andere Menschen, an den öffentlichen Nahverkehr und an Geschäfte. Für echte Selbständigkeit und Teilhabe. Toll für gemeinsame WG-Abende sind natürlich Kinos und Kneipen in der Nähe. Es kann in einem Alt- oder in einem Neubau sein und perfekt wäre Barrierefreiheit.

Gibt es ein Konzept für so eine WG?

Ja, das Konzept hat eine AG des von der Stiftung unterstützten Vereins Gemeinsam wohnen Berlin e.V. entwickelt. Hier kann man es bestellen: verein@gemeinsam-wohnen-berlin.de

Was ist Inklusion?

Am besten zeigt es das Bild der Aktion Mensch:

 

Es wird nicht das „Abweichende“ in eine ansonsten gleich bleibende Umgebung integriert, sondern die Umgebung gleicht sich an. Indem man zum Beispiel Fahrstühle oder Fahrbahnabsenkungen für Menschen im Rollstuhl schafft. So kann jede*r sich im öffentlichen Raum bewegen.

Merh in einem Video der Aktion Mensch

Wie groß sind die Wohngemeinschaften?

Es kommt darauf an, wie viel Unterstützungsbedarf in der WG besteht. Bei einer WG von 5 Menschen mit und 4 Menschen ohne Unterstützungsbedarf leitet sich die Anzahl her aus den Tagen, an denen Unterstützung geleistet wird. Jede*r Mitbewohner*in ohne Unterstützungsbedarf hilft einen Nachmittag/Abend/Morgen in der Woche intensiv sowie ein Wochenende im Monat. Daraus ergibt sich die Anzahl der Mitbewohner*innen: 4 Tage plus ein Wochenende, so ist immer für Unterstützung gesorgt. In kleineren WGs mit überwiegend selbständigen Mitbewohner*innen können es auch weniger Menschen sein.

Ist die Wajekama-Stiftung allein auf weiter Flur in Sachen inklusives Wohnen?

Nein, denn es gibt zum Beispiel Wohn:sinn. Wohn:sinn – das ist eine Plattform für inklusives Wohnen. Dort werden nicht nur Infos rund ums Wohnen geliefert, sondern auch handfeste Unterstützung.

Gibt es schon inklusive WGs in Deutschland?

Ja, in München gibt es schon seit fast 30 Jahren inklusive WGs, die der Verein GLL- Gemeinsam leben lernen e.V.  betreibt. Aber auch in Köln, Bremen, in Gießen und an anderen Orten sind inklusive WGs entstanden. In Berlin sind wir erstaunlicherweise noch nicht so weit.